Neuer Rekord bei Erdungsmessungen im Jahr 2023
Das Jahr 2023 war für ASCORI rekordverdächtig: Mit der Messung von 1.656 Masten gelang uns ein neuer Bestwert in der Zusammenarbeit mit 50 Hertz. Auch war ASCORI in Netzgebieten außerhalb Brandenburgs unterwegs: Im Raum Hannover wurden exponierte Masten im Gebiet der Avacon Netz GmbH gemessen. In Baden-Württemberg fanden Vergleichsmessungen in verschiedenen 380-kV-Umspannwerken statt.
Aufgrund der Schwächen des passiven Messverfahrens bei der Messung an Freileitungsmasten führte ASCORI die Messungen für 50 Hertz hauptsächlich mit dem Hochfrequenzverfahren durch, um so die elektromagnetische Beeinflussung der Freileitungen auf das Messergebnis zu vermeiden. Gemeinsam mit 50 Hertz und der HTW Berlin entschied man, dieses Verfahren auch zukünftig im Netzgebiet von 50 Hertz anzuwenden, da es vergleichbare Messergebnisse liefert.
In Kooperation mit der Avacon Netz GmbH wurden im November 2023 exponierte Masten im Bereich Hannover gemessen. Dabei kam das Prüfgerät COMPANO 100 der Firma OMICRON zum Einsatz. Trotz widriger Wetterbedingungen führte ASCORI innerhalb von zwei Wochen ca. 50 Mastmessungen inkl. Messung des spez. Erdwiderstandes nach dem Wenner-Verfahren durch. In dieser Zeit testete man das Prüfgerät „auf Herz und Nieren“ und wertete die Ergebnisse gemeinsam mit Avacon aus. Dabei ergaben sich neue Erkenntnisse, die sowohl ASCORI als auch Avacon zukünftig bei der Interpretation von Messergebnissen sehr hilfreich sein werden.
Im Rahmen zweier Bachelorarbeiten von ASCORI-Werksstudenten und in Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus-Senftenberg konnten zudem neue Erkenntnisse gewonnen werden, die für die zukünftige Einschätzung von Erdungsanlagen sehr wertvoll sind. Ausführlich berichteten wir bereits in den Beiträgen Automatisierung der Messung von Erdungsimpedanzen und Tiefenerder eignen sich gut bei hohem spezifischen Erdwiderstand.
Auch bei 380-kV-Umspannwerken wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Messaufträge ausgeführt, insbesondere für 50 Hertz. Ein besonderes Highlight war dabei die Messung des UW Mitte in Berlin-Charlottenburg. Hier galt es, besondere Hürden im innerstädtischen Bereich zu nehmen: Wieder einmal kristallisierte sich heraus, dass die Aufnahme des Potentialtrichters in dicht bebauten Gebieten nur wenig Rückschlüsse auf die Einschätzung der Erdungsanlage zulässt.
Für die Transnet BW führte ASCORI bereits im Frühjahr Vergleichsmessungen in sieben ausgewählten 380-kV-Umspannwerken durch. Dabei kam eine von ASCORI entwickelte Umschaltvorrichtung zum Einsatz, die einen parallelen Messaufbau mit zwei unterschiedlichen Messverfahren ermöglicht. Mit Unterstützung der Firma OMICRON gelang es nachzuweisen, dass Störeinflüsse sowohl mit dem Umpolungsverfahren als auch mit der frequenzselektiven Messmethode wirksam unterdrückt werden können. Beide Messverfahren lieferten nahezu identische Ergebnisse.
Für 2024 hat sich ASCORI weitere Ziele im Bereich Erdungsmessungen gesetzt, u. a. soll die Zusammenarbeit mit den hiesigen Netzbetreibern ausgeweitet werden, um die erarbeitete Expertise weiter ausbauen zu können. Darüber hinaus ist der Aufbau eines neuen Prüffahrzeuges geplant, bei dem die Prüftechnik und ein kleinerer Transformator direkt in das Fahrzeug integriert sind. Durch die Verfügbarkeit von dann drei Messfahrzeugen mit der Möglichkeit, Prüfströme von 10A bis 300A einzuspeisen, ist ASCORI somit noch mobiler und flexibler.