Projektdetail
Stadtwerke München – Zustandsbewertung von Erdungsanlagen
Auf einen Blick
Branche: Elektrische Energietechnik
Endkunde: Stadtwerke München (SWM)
Projekt: Zustandsbewertung der Erdungsanlagen des HKW Süd Isartalstraße, UW „Ausstellung“, UW Pasing sowie Handlungsempfehlungen für Umbau
Besonderheiten: Erweiterung von Bestandsanlagen in München, Erstellung von Projektberichten
Projektlaufzeit: 2021 – 2023
Ausgangssituation und Ziele: Die Stadtwerke München (SWM) führten im Heizkraftwerk (HKW) Süd Isartalstraße, Umspannwerk (UW) „Ausstellung“ sowie in dem Umspannwerk Pasing Umbaumaßnahmen durch.
Im Zuge dieser Maßnahmen waren die vorhandenen Erdungsanlagen zu bewerten und Handlungsempfehlungen nach der Richtlinie für Erdungsanlagen der Stadtwerke München zu erstellen.
Im HKW Süd Isartalstraße und UW „Ausstellung“, das u. a. die Theresienwiese versorgt, sollte jeweils die bestehende Erdungsanlage der 110-kV-Schaltanlage auf Zustand und Eignung hinsichtlich der Bemessungsdaten einer neuen gasisolierten Schaltanlage geprüft werden. Dabei galt es, die einschlägigen Normen (insb. VDE 0101-2) ebenso zu beachten wie die Vorgaben der SWM. Im UW Pasing war die Einschätzung der Eignung einer bestehenden Erdungsanlage für eine neu installierte 10-kV-Schaltanlage notwendig.
Ziel der Projekte war es, Projektberichte zu erstellen, in denen ggf. auch Handlungsempfehlungen zum Umbau der Erdungsanlagen gegeben werden.
Projektumfang: Zur Bestandsaufnahme der Erdungsanlagen führte ASCORI in den drei Teilprojekten Vor-Ort-Begehungen durch und erstellte jeweils Fotodokumentationen. Auf dieser Basis konnte der Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand verglichen werden, und die Erdungsanlagen wurden hinsichtlich Eignung und Material eingeschätzt.
Von großer Bedeutung war die Bewertung der Erdungsanlagen im Außenbereich, da nur bei intakten Erdern der Fehlerstrom aus den Schaltanlagen sicher gegen Erde abgeleitet werden kann.
Ergebnisse: Insgesamt ergaben die Projektberichte für alle drei Objekte, dass Teile der Erdungsanlagen ertüchtigt werden müssen. Unter anderem betraf dies die Erneuerung von Geschossverbindungen und Ableitungen in den Keller. Für neue Verbindungen wurden Flachkupferschienen oder verzinnte Kupferseile empfohlen. Verbauter Bandstahl sollte dagegen bestehen bleiben, da dieser einen positiven Einfluss auf die Ableitung der Fehlerströme hat.
Im Fall der neu installierten gasisolierten 110-kV-Schaltanlage HKW Süd Isartalstraße wurden konkrete Maßnahmen zur Anpassung des Maschennetzes im Schaltanlagenraum angeraten. Dabei musste gewährleistet werden, dass die im Fehlerfall auftretenden Erdungsströme niederohmig zur Erde abgeleitet werden können. Von besonderer Bedeutung waren dabei hochfrequente Fehlerströme, die in gasisolierten Schaltanlagen durch Schalthandlungen verursacht werden. Die Empfehlungen für die Umbauten der Erdungsanlage in der Isartalstraße wurden 2022 umgesetzt.
Für das UW „Ausstellung“ wurde u. a. empfohlen, zusätzliche Tiefenerder einzubringen, da der Zustand der Bestandsanlage nicht vollumfänglich bewertet werden konnte, bzw. da verzinkter Bandstahl im Außenbereich verwendet wurde. Im Falle des UW Pasing empfahl ASCORI, mittelfristig eine neue Außenerdungsanlage (zusätzlich zu den bestehenden Tiefenerdern) zu installieren. Diese Empfehlungen waren zu Beginn des Jahres 2023 noch in der Umsetzung.