Projektdetail
Erdungsmessung in Umspannwerken
Vergleich Umpolverfahren und frequenzselektives Messverfahren
Auf einen Blick
Branche: Messen und Prüfen
Endkunde: Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW
Projekt: Erdungsmessung von Umspannwerken nach DIN EN 50522 VDE 0101-2:2023-10
Besonderheiten: Paralleler Messaufbau mit Umschaltvorrichtung
Projektlaufzeit: 2023
Ausgangssituation und Ziele: ASCORI prüft großflächige Erdungsanlagen in Umspannwerken oder Kraftwerken. Hierfür wird ein verhältnismäßig hoher Prüfstrom durch die Erdungsanlage getrieben. Über die Impedanz der Erdungsanlage kommt es zu einem messbaren Spannungsabfall.
Die Erde dient aber auch anderen elektrischen Verbrauchern als Leiter, die ebenso einen Spannungsabfall verursachen, der als Störspannung bezeichnet wird.
Es ist notwendig, diese Störspannungen zu eliminieren. Bisher realisierte das ASCORI mittels Umpol- oder Schwebungsverfahren. Die neue Fassung der DIN EN 50522 VDE 0101-2:2023-10 enthält nun offiziell das frequenzselektive Messverfahren zur Eliminierung von Störspannungen. Daher war das Ziel der Messungen, die Messwerte für Erdungsimpedanz und Berührungsspannungen unter Verwendung des Umpolverfahrens und des frequenzselektiven Messverfahrens miteinander zu vergleichen.
Projektumfang: ASCORI führte in Zusammenarbeit mit der TransnetBW in Baden-Württemberg Vergleichsmessungen in sechs 380-kV-Umspannwerken durch. Für die Messung des Umpolverfahrens wurde der von ASCORI entwickelte Prüfanhänger inkl. Prüftrafo und Steuerschrank verwendet, während für die frequenzselektive Messung das CPC-100 mit CP-CU1 der Firma Omicron zum Einsatz kam.
Folgende Messwerte wurden verglichen:
- Verlauf des Potentialtrichters
- Erdungsimpedanz
- Berührungsspannungen
Im Vorfeld der Messungen entwickelte ASCORI eine Umschaltvorrichtung, die es ermöglichte, jeden Messpunkt zuerst mit dem Umpolverfahren und anschließend mit dem frequenzselektiven Verfahren zu messen.
Ergebnisse: Die Messwerte beider Messverfahren zeigten nur minimale Abweichungen. Sowohl der Potentialtrichter, als auch die gemessenen Berührungsspannungen stimmten nahezu überein.
Erfahrungsgemäß sind Kunden gegenüber dem frequenzselektiven Messverfahren eher skeptisch eingestellt. Mithilfe der Ergebnisse aus den Vergleichsmessungen hat ASCORI Argumente, um Kunden von diesem Messverfahren zu überzeugen. ASCORI strebt an, vermehrt auf den schweren Prüftrafo zu verzichten und auf das wesentlich handlichere CPC-100 und CP-CU1 zurückzugreifen.