Expedition auf den Großglockner
Dieses Jahr am 06. September stand eine besondere Herausforderung für 6 Kolleginnen und Kollegen an: Die Besteigung des mit 3.798 m höchsten Berges Österreichs – des Großglockners!
Einige der Kollegen fanden sich bereits einige Tage zuvor in Kals am Großglockner ein, um mit der Akklimatisierung zu beginnen. Ab Montag, dem 01. September konnten schon zahlreiche Kilometer zu Fuß absolviert und die nähere Umgebung ausgekundschaftet werden. Hierzu zählten die Erkundung des Dörfertals am Dienstag, sowie die Gipfelerstürmung vom Blauen Knopf (2.593 m) und der Blauspitze (2.575 m) am Mittwoch. Am Donnerstag reiste dann der restliche Teil des Kollegiums an und bei einem netten Abend in der „Gamsalm“ konnte der finale Plan für die Besteigung des Großglockners festgelegt werden.
Am Freitag, den 07. September fand der erste Teil der Wanderung statt. Von Kals aus (1.300 m) startend ging es über das Örtchen Taurer hinauf zur Stüdlhütte auf eine Höhe von (2.802 m). Die mit 1.500 Höhenmetern gespickte Tour verlangte schon einiges von den Beteiligten ab – zum Glück spielte das Wetter mit und die Strapazen konnten durch eine hervorragende Aussicht gemildert werden. Nach der 5h-Wanderung kam man gegen 14 Uhr sichtlich erleichtert auf der Stüdlhütte an. Gegen 15 Uhr zeigte sich dann eine Problematik, die aus den Bergen bekannt ist: Innerhalb kürzester Zeit zog ein Unwetter auf, welches Blitz, Donner, Hagel und Neuschnee brachte. Das Spektakel konnte zum Glück aus der warmen Stube beobachtet werden. Nach einem geselligen Nachmittag und zünftigem Abendbrot verabschiedete sich dann die Crew und begab sich in die Schlafstuben. Zuvor wurden alle Beteiligten von zwei Bergführern für den nächsten Tag eingewiesen und die Ausrüstung wurde vorbereitet.
Bereits um 04:30 Uhr klingelten die Wecker, da das Frühstück für 05:00 Uhr angesetzt war. Ausgestattet mit Stirnlampen ging es dann um 05:30 Uhr los. Zunächst führte die Route über felsig schottriges Gelände auf die Moräne des Ködnitzkees. Früh zeichnete sich ab, dass das Wetter perfekt werden würde und jede Seilschaft (bestehend aus je 4 Personen inkl. Bergführer) hielt sprichwörtlich den Atem an, als im Morgengrauen die Gipfel der Berge Österreichs am Horizont auftauchten. Für langes Innehalten war jedoch keine Zeit, denn nach Anlegen der Steigeisen und der Überschreitung der Moräne stand die erste Herausforderung an: der erste Klettersteig. Spätestens hier war allen Beteiligten klar, was die Stunde geschlagen hat. Ablenkung durch das herrliche Panorama war nun fehl am Platz, da jeder Handgriff und jeder Schritt sitzen mussten. Nach ca. 2,5 Std. befand man sich dann bereits auf 3.451 m Höhe auf der letzten Station vor dem Gipfel: der Erzherzog-Johann-Hütte. Hier war von den Bergführern der „Point of No Return“ ausgerufen, die letzte Chance zur Umkehr. Nach einer kurzen Pause ging es jedoch für alle weiter.
Zunächst flach und dann steil hinauf ging es zur nächsten Schlüsselstelle. Bereits aus einiger Entfernung konnte man im „Glocknerleitl“ die Steigeisen hören, die sich in den Fels arbeiteten. Unter geduldiger Anleitung der ausgezeichneten Bergführer arbeitete man sich Stück für Stück den Berg hinauf. Immer sprichwörtlich am Abgrund, jedoch auch stetig mit einem sicheren Gefühl – hervorgerufen durch die Zusammenarbeit in der Seilschaft unter Sicherung des Bergführers – ging es bis hoch zum Kleinglockner auf 3.770 m Höhe. Viel Zeit zum Luftholen blieb hier allerdings nicht, da noch die „Glocknerscharte“ bewältigt werden musste. Auf einen steilen Abstieg vom Kleinglockner erfolgte ein sofortiger steiler Aufstieg zum Tagesziel. Das Gipfelkreuz rückte immer näher und trotz des regen Betriebs in diesem Bereich des Berges durch andere Bergsteiger konnte der Gipfel gegen 10:30 Uhr erreicht werden.
Der Ausblick vom höchsten Berg Österreichs enttäuschte nicht. Demütig genoss das Team die atemberaubende Aussicht bei glasklarem Himmel – ein Anblick, der allen für immer im Gedächtnis bleiben wird. Nach kurzer Brotzeit auf dem Gipfel stand allerdings noch der herausfordernde Abstieg an. Dieser hatte es nochmal in sich und bedurfte der vollen Konzentration. Über Kleinglockner, Glocknerleitl und der Erzherzog-Johann-Hütte (hier erfolgte ein kurzer Zwischenstopp) ging es dann zurück zur Stüdlhütte, in der noch die restlichen Sachen vom Vortag eingepackt werden mussten. Doch damit nicht genug – von 2.802 m Höhe (Stüdlhütte) musste noch das Lucknerhaus auf 2.000 m Höhe erreicht werden. Weniger gefährlich, jedoch körperlich umso anspruchsvoller ging es dann mit letzter Muskelkraft zum Ende der Tour. Vom Lucknerhaus erfolgte dann ein Shuttle-Transfer zurück nach Kals. Am Abend feierte man dann im anliegenden Wirtshaus den Gipfelaufstieg und ließ den Tag Revue passieren. Ein Tag, der für alle Beteiligten noch lange nachhallen wird. BERG HEIL!
Die geführte Wandertour wurde in großen Teilen von der Betriebssportgemeinschaft (BSG) ASCORI finanziert.










